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Corinna Dördelmann

Vitalpilze für Katzen?

Auch Haustiger dürfen von der Mykotherapie profitieren

Myko-was? Bei der Mykotherapie handelt es sich um eine Therapieform, bei der Vitalpilze eingesetzt werden. Pilze kennen die meisten von uns nur als leckeres Nahrungsmittel (das ist natürlich Geschmackssache), aber das einige von ihnen sogar eine Heilwirkung haben ist noch längst nicht jedem bekannt. Dabei ist die Anwendung von Vital- bzw. Heilpilzen schon Jahrtausende alt und hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Aber auch in anderen Kulturen sind Pilze schon seit ältester Zeit als Nahrungs- und Heilmittel bekannt. So wurde sogar Ötzi, der Mann aus dem Eis, mit einem Birkenporling gefunden, der bei Magenkrämpfen und Verdauungsproblemen eingesetzt werden kann.

Pilze, weder Pflanze noch Tier

Pilze gehören weder zu den Pflanzen, noch zu den Tieren. Sie bilden ein ganz eigenes Reich, das 25% der Biomasse unseres Planeten ausmacht. Sie können fast überall überleben und es gibt Arten, die Kälte oder auch Wärme lieben, andere mögen es lieber feucht und wieder andere eher trocken. Sie ernähren sich heterotroph, d.h. sie ziehen ihre Nährstoffe durch die Zellwand aus einem Wirt oder dem Untergrund, auf dem sie wachsen.

Für unsere Ernährung sind sie interessant, da sie eine große Anzahl an Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen, Ballaststoffen, essentiellen Aminosäuren und sekundären Inhaltsstoffen mit hoher Bioaktivität besitzen. Aber auch in der Naturheilkunde werden Pilze immer beliebter, da sie zu den oben genannten einige pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe, wie Polysaccharide, Triterpene und Antibiotika besitzen. Durch diese Vielfalt an Inhaltsstoffen wirken sie antifungal, antibakteriell oder sogar antiviral.

Vitalpilze können als Pulver oder Extrakt verabreicht werden. Das Pulver wird durch Zermahlen des getrockneten Pilzes hergestellt und enthält daher alle natürlichen Inhaltsstoffe des Pilzes. Extrakte werden aus Pilzpulver mit Hilfe eines Lösungsmittels (meist Wasser) hergestellt. Die Konzentration der Inhaltsstoffe ist daher im Extrakt 18-23x höher als im Pulver. Allerdings sind nicht mehr alle Inhaltsstoffe enthalten, sondern nur die wasserlöslichen Bestandteile. Daher werden Extrakte eher bei akutem Krankheitsgeschehen, bei dem eine schnelle Wirkung erforderlich ist, eingesetzt und das Pulver eher zur Prophylaxe oder bei einem erhöhten Mineralstoff- und Vitaminbedarf. Oft werden Pulver und Extrakt aber auch in Kombination eingesetzt.

Untermogeln klappt oft

Von Katzen werden Vitalpilze oft problemlos angenommen, da man sie gut unter das Futter mischen oder mit etwas Sahne, Vitaminpaste, Leberwurst oder was immer unserem Liebling schmeckt vermengen kann. Die meisten Pilze haben einen nicht so extremen Eigengeschmack, so dass die Miez oft davon überzeugt werden kann das gesunde Gewächs zu sich zu nehmen. Um eine optimale Aufnahme der Wirkstoffe zu gewährleisten, bietet sich eine zusätzlich Gabe von Vitamin C während der Dauer der Therapie an. Verschiedene Vitalpilze können problemlos miteinander kombiniert werden und bei einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt werden. Sie können z.B. die Sauerstoffversorgung und Fließeigenschaften des Blutes verbessern, wirken positiv auf das vegetative Nervensystem und schützen und stärken innere Organe wie Leber, Nieren, Herz, Magen, Darm und Milz. Sie regulieren aber auch das Immun- und Hormonsystem und können sogar das Wachstum von Tumoren hemmen. Daher können die Vitalpilze z.B. bei häufigen Katzenkrankheiten wie Feline Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Blasenentzündung oder Niereninsuffizienz eingesetzt werden.

Da die Vitalpilze den Stoffwechsel und die Organfunktionen anregen, wirken sie stark entgiftend. Daher kann es bei der Gabe der Pilze auch zu dementsprechenden Symptomen, wie häufiger Harndrang, Durchfall, Erbrechen oder veränderter Körpergeruch kommen. Bei derartigen Erstreaktionen empfiehlt es sich, die Dosis zunächst zu reduzieren und die Gabe dann Schritt für Schritt zu steigern, so dass sich der Organismus langsam an die Wirkstoffe gewöhnen kann. Es ist auch wichtig, immer genug Wasser zur Verfügung zu stellen und die Katze ggf. durch einen Trinkbrunnen o.ä. zum Trinken zu animieren. Natürlich sollte man die Katze immer als Ganzes betrachten und sich nicht nur auf die Krankheit konzentrieren. Zu einem gesunden Tier gehören nicht nur die richtigen Vitalpilze, sondern auch eine artgerechte Ernährung und eine möglichst abwechslungsreiche Haltung. Nur, wenn das Fellchen im Einklang ist, kann sie auch gesund werden und bleiben.

Ein Artikel von Corinna Dördelmann

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