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Katzendemenz-Blog

Katzendemenz – Mischus Story

Katzendemenz - wenn das Vergessen einzieht.

Als wäre Demenz beim Menschen nicht schon schlimm genug, macht sie noch nicht mal vor Tieren halt. Als der Nebel bei meiner Katze Mischu einzog, war sie etwa 18 Jahre alt. Doch so genau kann ich es tatsächlich nicht mehr sagen.

Denn es war ein schleichender Prozess der, bedingt durch andere Symptome des durchaus hohen Alters von ihr, nicht so wahrgenommen wurde. Wie auch? Anders als beim dementen Menschen wiederholt deine Katze ja nicht irgendwelche Erzählungen oder vergisst Namen oder Erlebnisse. Vielleicht tut sie das, aber da kätzisch anders klingt, haben wir als Familie nichts bemerkt. Selbst mir als Tierheilpraktikerin fiel alles erst spät auf. Bei eigenen Tieren ist man leider oft betriebsblind.

"Warum kackst du unter den Esstisch?"

Was lustig klingt (für manche sicher auch ekelhaft), hat mich damals ausflippen lassen. Mischu war nie unsauber. Sie benutzte immer ihr Klo, mäkelte nie am Standort. Sie hatte zwei, die wir stets sauber hielten. Und dann fand ich nach einem sehr stressigen und langen Tag den Kothaufen unterm Esstisch. Ich war eh schon genervt. Mischu freute sich, dass ich nach Hause kam, lief mir maunzend wie immer entgegen. Ich erschnüffelte einen fiesen, muffigen Geruch im Wohn-Ess-Raum und sah die Ursache sofort. WHAT? „Nicht dein Ernst, Mischu!“

Von da an wurde einiges anders. Denn dieser Kothaufen blieb keine Eintagsfliege. Und wir bemerkten dann auch, warum sie es nicht mehr zum Klo schaffte. Sie schlief lang, vielleicht zu lang. Sie wachte auf, streckte sich, sprang vom Sofa und erkannte, sie muss mal. Sie ging gemächlich Richtung Katzentoilette. Dann stoppte sie am Eingang zum Flur. Es schien fast so, als würde sie sich nun fragen, wohin sie eigentlich wollte. Sie blickte gen Flur zur Küche. Dann drehte sie um, wählte jedoch nicht den Weg schnurstracks zurück. Sie machte einen Bogen unter den Esstisch und bemerkte dann wohl, dass sie eigentlich „wohin“ wollte. Zu spät, zu dringend, zu sehr getrödelt. Flutsch….

Schlaf wird überbewertet!

Als Siam-Mix war Mischu noch nie die leiseste Katze, gehörte aber zu den ruhigeren „Modellen“. Doch jetzt tapste sie nachts durch die Räume und maunzte vor sich hin. Sie schmetterte Arien leiser und mal lauter. Stand ich dann auf, um nach ihr zu sehen, erschrak sie sich oft so, dass sie dann entrüstende Töne von sich gab, nachdem sie einen Satz rückwärts gesprungen war. Sehr extrem war das ein Jahr vor ihrem Tod. Die Anschaffung eines Futterautomaten half nur begrenzt. Denn Mischu wurde schwerhörig und bekam es nicht mit, dass der Automat (natürlich in der Küche stehend) sich öffnete. Ihre nachlassenden Sinne taten ihr übriges. Und statt wie früher, einfach mal die Küche zu besuchen, fanden wir oft am Morgen die Nachtration unangetastet vor.

Mit uns zusammen hätte sie diese natürlich noch gerne genommen. Doch nun wartete ja das hochwertige Nassfutter auf sie und das sollte sie dann doch eher nebst Supplementen fressen.

Katzendemenz Mischu

Mischu war das alles übrigens total egal. Für sie war dieser gesamte Zustand sicherlich manchmal unangenehm. Aber sie baute altersbedingt einfach ein stückweit ab und das schien sie nicht groß zu stören oder zu belasten. Es ist ein normaler Prozess, der einfach zum Leben bzw. Lebensende dazugehört.

Anders als bei neugeborenen Kitten, die heranwachsen und vom Körper und Geist jeden Tag reifen und größer werden, ist es am Lebensende genau andersherum. Mischu wurde körperlich weniger, fraß nicht mehr so viel, aber dennoch mit gutem Appetit. Sie lernte zwar noch dazu (Clickern hat sie erst spät gelernt und nie verlernt), aber ansonsten wurde ihr Geist immer müder.

Die Liebe bleibt

Es waren ganz viele kleine Symptome, die nach und nach kamen und blieben. Die unseren Alltag mal mehr und mal weniger anstrengend werden ließen. Aber insgesamt hat das absolut nichts von unserer Liebe zu unserer Herzenskatze geschmälert. Mischu war bis zu ihrem Tod am 20. August 2020 unser Sonnenschein. Keinen einzigen Tag haben wir als Familie bzw. ich als ihr Mensch bereut, ganz gleich wie schwer es manchmal war. Ich bin so unglaublich dankbar für diese gemeinsamen 4,5 Jahre, die sie unser Leben erfüllt hat. Und heute lebt sie weiter. Zwar nicht mehr hier live bei uns. Aber mit vielen Erinnerungen, in meinen Kursen, in Vorträgen und auf vielen Fotos, die verteilt im Zuhause sind. Sie war, sie ist und sie wird immer sein.

 

Und du? Erlebst du vielleicht gerade das Gleiche und möchtest mir davon erzählen? Sende mir einfach einen Brief und klick auf den Umschlag.

Oder möchtest du tiefer in das Thema der Katzendemenz – kognitive Dysfunktion einsteigen? Weil du das Gefühl hast deine Katze könnte es haben bzw. dir sicher bist, dass der Nebel auch bei deiner Katze eingezogen ist? Dann begleite ich dich in meinem Online-Kurs, den ich dir hier verlinkt habe:

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Sonja Tschöpe

Ich bin Sonja und das Herz von Tierisches-Wissen

Für dich und dein Tier teilen wir unser Expertenwissen in unseren Tierseminaren | Webinaren | Tiercoachings mit dir. Unsere Berufung ist es, dein tierisches Wissen rund um die Tiergesundheit, Tierernährung und das Tierverhalten zu erweitern. Und zwar so, dass du es leicht im Alltag einsetzen kannst und zum Juwel für dein Tier wirst.

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Tschüss Mäkelkatze

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