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Sterbehilfe Katze

Adieu Miez: Sterbehilfe Katze

Warum deine Katze dich beim letzten Gang braucht

Ich habe kürzlich in einem Reel auf Social Media gelesen, dass jede 2. Katze bei der Sterbehilfe durch den Tierarzt alleine ist – ohne ihren geliebten Menschen. Eines vorneweg: Diese Zahl halte ich persönlich für sehr hoch!

Seit 2009 begleite ich Menschen und ihre Tiere auf dem letzten Lebensweg. Früher als Tierheilpraktikerin, heute als Coach mit meinen Kursen. Und ja, es waren vereinzelt immer Personen dabei, die aus Angst und Unwissenheit bei der Sterbehilfe (Euthansie) nicht dabei sein wollten. Aber das war keine „jede 2. Katze“.
Auf meinem Facebook-Kanal kommentierten tierärztliche Angestellte, dass sie leider durchaus viele Katzen „allein“ erlösen lassen mussten. Weil der Besitzer sich nicht traute dabei zu sein. Weil der Besitzer zu traurig und zu nervös war.
 
Abschied von einem geliebten Haustier zu nehmen, ist eine der schwierigsten Entscheidungen, die du als Tierhalter treffen musst. Wenn die Zeit gekommen ist, deine Katze auf ihrem letzten Weg zu begleiten, mag der Gedanke daran überwältigend und vor allem eines, nämlich sehr schmerzhaft sein. Doch so schwer es auch sein mag, deine Anwesenheit kann für deine Katze ein großer Trost sein. Kein Tier sollte in seinen letzten Momenten allein sein, und kein Mensch sollte sich davor scheuen, diesen wichtigen Schritt gemeinsam mit seinem geliebten Vierbeiner zu gehen.
 
Natürlich bist du traurig und nervös. Deine Katze hat das auch schon längst gespürt – sie hat dich schließlich lange genug begleitet um zu wissen, dass dieser Weg ein anderer ist, der auf sie und dich zukommt. Lass dich dennoch nicht vom Tierarzt hinausschicken. Ein guter Tierarzt wird mit seinem Team eine solche – für alle Beteiligten (Katze, dich, für den Doc und sein Team) – schwere Situation in solche Bahnen lenken, dass du trotz deiner Trauer und dem Schmerz dabei sein kannst und solltest. Lass deine Katze nicht alleine.

Was passiert bei der Euthanasie?

Wenn ich mit Tierhaltern spreche, die zum ersten Mal eine Katze haben und somit noch nie einem „Haustiger“ Adieu sagen mussten, dann steht natürlich die Angst im Raum. Denn sie wissen nicht genau, was sie beim Tierarzt bei der Sterbehilfe erwartet. In der Regel besucht man diesen Ort ja aus dem Grund, dass der Doc die geliebte Katze wieder gesund macht. Manchmal ist jedoch der Tod die Heilung. Und wenn deine Katze leider nicht friedlich und auf natürlichem Wege einschlafen kann und dabei Hilfe braucht, hilft der Tierarzt deines Vertrauens deiner Katze dabei.

Dein Tierarzt wird dich zuerst darüber informieren, was genau passieren wird. Er wird dir alle Fragen zum Ablauf beantworten.

 

Herzenstipp: Da du in der akuten Situation jedoch „kopflos“ bist, eher nicht wahrnimmst, was er sagt, erkundige dich doch einfach heute schon über den Ablauf einer Sterbehilfe bei deinem Tierarzt. Selbst wenn der Zeitpunkt noch weit entfernt ist, so kennst du die einzelnen Schritte.

 

Im Akutfall: Viele Tierärzte bereiten dann alles weitere vor. In der Zeit kannst du deiner Katze nochmal deine Liebe mitteilen. Sie vielleicht nochmal streicheln und all deine Liebe senden. Du musst nicht stark spielen. Du darfst Tränen zulassen. Du kannst deiner katze sowieso nichts vormachen. Keiner kennt dich so gut, wie sie.

Bevor das eigentliche Einschläfern beginnt, erhält die Katze in der Regel eine Beruhigungsspritze. Diese hilft ihr, sich zu entspannen und in einen schläfrigen, ruhigen Zustand zu gleiten. So nimmt sie das Außen nicht mehr wahr.

 

Herzenstipp: Manche Tierärzte lassen den Menschen und ihr Tier nun für einige Minuten alleine. Das ist der Moment, in dem du nochmal deine geliebte Katze im Schoß halten kannst, ihr Fell streichelst und ihre Atemzüge siehst. Es ist, als würde sie „nur“ Schlafen, doch ihr beide wisst, dass sie aus diesem Schlaf bald nicht mehr aufwachen wird. Und das ist emotional. Du darfst ruhig weinen, denn du lässt etwas kostbares ziehen.

Sobald die Katze ruhig ist, das Beruhigsmittel wirkt, wird die letzte Spritze verabreicht. Diese enthält ein starkes Anästhetikum, das schnell wirkt und die Katze in einen tiefen, schmerzfreien Schlaf versetzt. Ihr Herz hört dann nach kurzer Zeit auf zu schlagen.

Der gesamte Prozess ist in der Regel sehr friedlich. Deine Katze spürt keinen Schmerz. Deine Anwesenheit kann dazu beitragen, dass sie sich sicher und geborgen fühlt.

Warum du deine Katze begleiten solltest

Katzen sind soziale Tiere und haben eine starke Bindung zu ihren Menschen. Deine Anwesenheit in diesen letzten Momenten kann ihr helfen, in Frieden zu gehen. Wenn du bei ihr bleibst, spürt sie deine Nähe, hört deine Stimme und fühlt deine Berührung – all das gibt ihr Trost und Sicherheit.

Es ist verständlich, dass du Angst hast oder dir unsicher bist, ob du diesen Moment ertragen kannst. Doch bedenke, dass deine Katze ihr ganzes Leben lang für dich da war. In diesem letzten Augenblick kannst du ihr noch einmal zeigen, wie wichtig sie dir ist, indem du sie nicht alleine lässt.

Eine Übung für Mut und Ruhe

Ich habe eine kleine Übung für dich, um dir selbst Mut zu machen und Ruhe zu finden:

  1. Atme tief ein: Schließe die Augen und atme langsam tief ein. Zähle bis vier, während du einatmest.

  2. Halte den Atem an: Halte den Atem für vier Sekunden an. Stelle dir vor, wie du dabei all deine Liebe und Fürsorge in dir sammelst.

  3. Atme langsam aus: Atme nun langsam und kontrolliert aus, während du bis sechs zählst. Lass dabei alle Angst und Anspannung los.

  4. Visualisiere den Moment: Stelle dir vor, wie du ruhig und liebevoll an der Seite deiner Katze sitzt. Du bist stark und ruhig, und deine Anwesenheit schenkt ihr Frieden.

Mache diese Übung ruhig heute schon. Wiederhole diese Übung mehrmals, bevor ihr zum Tierarzt geht oder wenn du das Gefühl hast, dass dich die Angst überwältigt. Sie kann dir helfen, deine Emotionen zu beruhigen und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren – für deine Katze da zu sein.

Du musst diesen letzten Gang jedoch nicht alleine unternehmen. Es gibt Menschen, die für dich in dieser besonderen Situation da sind. Die dich und deine Katze bei der Euthanasie begleiten. In meiner geschlossenen Facebook-Gruppe „Trauergarten“ findest du eine Liste mit solchen möglichen Personen.

Indem du deine Katze auf ihrem letzten Weg begleitest, zeigst du ihr, wie sehr du sie liebst und wie wichtig sie dir ist. Auch wenn der Schmerz groß ist, kannst du Trost darin finden, dass du ihr einen friedlichen und würdevollen Abschied ermöglicht hast.

Die wertvollsten Lektionen des Lebens kommen oft von denjenigen, die ohne Worte sprechen können…

Unsere geliebten Katzen begleiten uns durch Höhen und Tiefen, schenken uns unendliche Liebe und lehren uns so viel mehr, als wir je erwartet hätten. Wenn der Moment des Abschieds naht, hinterlassen sie uns ihre letzten, tiefen Lektionen – Lektionen über das Leben, über die Liebe und darüber, was wirklich zählt. Ich habe all diese wertvollen Erkenntnisse in einem besonderen Freebie zusammengefasst, das dir helfen wird, den Schmerz des Abschieds zu verstehen und den Reichtum der Erinnerungen zu bewahren.

 

Dieses Freebie ist für alle, die ihre Katze tief im Herzen tragen und bereit sind, die schönsten Lektionen des Lebens zu empfangen.

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Sonja Tschöpe

Ich bin Sonja und das Herz von Tierisches-Wissen

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