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Farblicht für Tiere ist eine der ersten Therapieformen, mit denen ich als Tierhalterin in Berührung kam und die mich seitdem nicht mehr losgelassen hat. So einfach und so effektiv.
„Ich glaube an das sowieso nicht. Ich bin nur hier, weil meine Frau heute hier ist und ich mitkommen sollte.“ Der junge Mann lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. So startete mein Tagesseminar in Schrobenhausen vor mehr als einem Jahrzehnt. Das war´s jetzt könnte man denken. Die Sonja kann einpacken, das Seminar wurde gesprengt.
Doch statt das mich die Aussage aus der Bahn warf, musste ich lächeln. Und ohne darauf einzugehen startete ich wie immer mit der Einführung in die Farblicht-Therapie für Tiere.
Ich habe seit dem ersten Mal damals live in meinem Kurs diese kritische Aussage so oft gehört oder gelesen. Manchmal freundlich, um in den Dialog zu treten. Aber auch beendend. „Das funktioniert nicht und damit basta!“
Ehe man etwas kategorisch ablehnt, sollte man sich mit der Thematik befassen – zumindest ist das meine Devise. Und genau das habe ich 2006 getan, als ich nämlich auch erst einmal davon ausging, dass das nicht funktionieren kann. Es wird einem schließlich eingebläut: Tiere können keine Farben sehen. Und das ist auch völlig korrekt. Sie können etwas wahrnehmen, doch was genau, da ist sich die Forschung noch nicht ganz so sicher. Was man weiß ist, dass:
Hunde und Katzen sind nicht farbenblind. Sie können Blau- und Gelbtöne wahrnehmen. Bei anderen Farben, darunter Rot und Grün, funktioniert das Farbsehen nicht. Und auch zwischen Hund und Katz gibt es Unterschiede. Um das Farbsehen geht es auch nicht, denn in der Farblichttherapie ist sozusagen die Haut das Auge.
Prominente Namen haben sich mit Farben und Farblicht befasst, darunter Newton, Einstein aber auch der Dichter Goethe. Jede Farbe hat eine eigene Wellenlänge. Das ist wissenschaftlich erwiesen und dafür gab es sogar einen Nobelpreis.
Man muss also gar keine Farbe sehen können, sondern die Farbaufnahme erfolgt in diesem Fall über die Haut und die Weiterleitung der Nervenzellen.
Und damit lässt sich auf verschiedenes eingehen. Körperliche Erkrankungen können zusätzlich mit Farblicht begleitet werden. Insbesondere aber bei Gemütsproblemen kann die richtige Farbe dem Tier dabei helfen, zurück in seine Mitte zu finden. Wichtig ist dabei grundlegendes Wissen über die einzelnen Farben zu haben und nach der Auswahl das Tier entscheiden zu lassen, ob ihm tatsächlich jene Farbe gut tut.
Tiere zeigen das meist sehr schnell und deutlich. Entspannen sie während der Anwendung, hat man alles richtig gemacht. Werden sie unruhig und wollen den Farbschein verlassen, passt entweder die gewählte Farbe nicht oder aber der Zeitraum ist falsch gewählt.
Ein No-Go ist es, Farblicht in den Sichtbereich zu leuchten. Also ins Auge. Das ist nicht nur für uns selbst sehr unangenehm – auch unsere Tiere empfinden so. Berücksichtigt man also ein paar Punkte, so ist es eine sehr einfache Möglichkeit seinem Tier Gutes zu tun.
Wenn du nun zum ersten Mal mit Farblicht arbeiten möchtest und dir bei der Wahl der Farbe noch unklar bist, wähle am besten einen neutralen Farbton. Dazu gehören Grün, Braun, aber auch Gelb oder Blau.
Aktivierende Farben sind alle Töne mit Rot-Anteil. Wie viel sie die Sinne aktivieren, hängt von der Nuance ab. Ein Signalrot ist zusammen mit Pink natürlich eine sehr anregende Farbe. Rosa und Violett wesentlich sanfter.
Wenn du ein passendes Gerät Zuhause hast, dann lasse dein Tier erst einmal mit dem Gerät „Freundschaft“ schließen, ohne das du es einschaltest. Bleib bei der Begleitung dabei, damit dein Tier nicht auf dumme Gedanken kommt und möglicherweise vorhandene Stromkabel zerlegt o.ä.
Wenn es keine Ängste zeigt, schalte es einfach einmal ein, jedoch ohne den Lichtschein in Richtung der Augen auszurichten. Fühlt sich dein Tier mit der gewählten Farbe wohl, wird es entspannen. Wird es jedoch unruhig, versucht ggf. zu flüchten, ist entweder die Farbe falsch oder der Zeitraum oder aber es hat noch Angst vor der Anwendung.
Notiere dir deine Beobachtungen, damit du beim nächsten Mal etwas anpassen kannst. Erwarte bitte keine Wunder. Die Farblichttherapie ist eine begleitende Therapie, die keinesfalls den Tierarztbesuch ersetzt. Aber sie kann nach einer Diagnosestellung eine gute zusätzliche Möglichkeit sein, dass du Zuhause etwas on top für dein Tier tun kannst, damit es ihm hoffentlich bald besser gehen wird.
Das hat dann auch der junge kritische Mann damals in Schrobenhausen erfahren dürfen. Weniger durch die theoretischen Grundlagen, die ich ihm vermittelt habe. Vielmehr durch das, was seine beiden Kaninchen nach der Rückkehr Zuhause zeigten. Er holte farbige Glühlampen hervor und probierte es aus. Seine Kaninchen fanden die Farbdusche wunderbar.
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© Sonja Tschöpe – Tierisches-Wissen 2013-2024