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Sonja Tschöpe
Fast jeder hat schon einmal den Buchtitel „Nein, ich will keinen Seniorenteller“ gehört oder gelesen. Wenn alte Menschen u.U. Seniorenmahlzeiten bekommen, wie verhält es sich dann mit alten Tieren, insbesondere mit Katzen? Oft wird genau so ein Diätfutter für die alte Katz empfohlen. Insbesondere deshalb, weil die Nieren der Katze im Alter erkranken können.
Hier sagt man, dass der Phosphatanteil im Futter das Problem wäre. Es wäre schlecht für die Nieren. Und damit reduziert man das Tierische im Futter und erhöht den pflanzlichen Anteil, insbesondere fügt man Getreide zu.
Dir kommt das Spanisch vor? Weil du doch weißt, dass die Katze mit Pflanzen oder Getreide nix anfangen kann? Pflanzliches höchstens für den Kotabsatz braucht? Richtig! Die Katze hat einen besonderen Stoffwechsel. Besonderes Tier, Besonderheit im Organismus! Sie benötigt tierische Kost, damit sie gesund bleibt. Sie braucht hochwertige tierische Proteine. Sie ist kein Vegetarier und wird das nie sein. Wenn man nun nierenfreundlich füttern möchte, muss man streng genommen darauf achten, dass der Inhalt des Futters zum einen Nass ist (dazu zählen wir auch Rohfutter). Trockenfutter scheidet also schon mal aus. Zum anderen einen hohen Anteil tierischer Proteine hat. Beim BARFEN würde man etwa 90:10 oder 95:5 ansetzen, also den größten Anteil Tierisch, den kleineren Pflanzlich. Das müsste man auch beim Fertigfutter suchen. Wichtig hierbei der Inhalt. An erster Stelle viel Muskelfleisch, da darin hochwertige Proteine stecken, die die Nieren nicht so stark belasten. Danach sollten wertvolle Innereien stehen, wie Herz, Niere, Milz, Leber, ggf. auch etwas Magen. Bindegewebsreiche Dinge, wie Euter, Pansen und Lunge sollten fehlen. Sie belasten die Nieren. Getreide sollte auch aus der Fütterung verschwinden.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Katze kein Seniorenfutter braucht, sondern einfach nur ein hochwertiges Katzenfutter in Nassform. Allerdings sollte man auf die Mengen achten. Viele ältere Katzen bewegen sich weniger. Somit muss die Futtermenge pro Tag reduziert werden, andernfalls hat man bald eine zu dicke Katze Zuhause. Sollte die Katze durch die zu wenig Bewegung und aufgrund des Alters eine träge Verdauung haben, fügt man zum Futter etwas stark aufgequollene Flohsamenschalen hinzu oder aufgelöstes Akazienfaserpulver. Auch Laktulose-Sirup in kleiner Menge geht. Natürlich nicht alles, sondern eines dieser Alternativen und das passend und vorsichtig dosiert auf die jeweilige Katze und ihren Kotabsatz.
Natürlich kann man das Futter auch noch weiter pimpen, z.B. falls tierische Öle im Futter fehlen hier etwas Fischöl zugeben. Aber generell würde ein hochwertiges Nassfutter oder das BARFEN oder Selbstkochen für den Katzensenior ausreichen.
Alte Tiere brauchen kein Spezialfutter. Sie brauchen höchstens ein Futter, das auf ihre Bedürfnisse und ggf. mögliche Erkrankungen ausgelegt ist. Und das findet sich in vielen hochwertigen Futtermitteln heutzutage immer öfter. Wenn man sich hier natürlich unsicher ist, sollte man niemals den Gang zu einem ausgebildeten Tierernährungsberater scheuen. Und davon haben wir hier bei Tierisches-Wissen ja doch ein paar, die dir hier gerne zur Seite stehen.
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