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Sonja Tschöpe

Diebstahl im Netz

Wenn die eigenen Texte plötzlich woanders stehen

Stell dir mal vor, du surfst gedankenverloren durchs World Wide Web, scrollst vielleicht auf Facebook die Timeline runter und dein Blick stoppt auf einem Text, der dich sofort anspricht. Er geht dir direkt ins Herz. Die gewählten Worte berühren dich. So viel geballte Fachkompetenz. Wunderbare Wortfindung. Ein textliches Meisterwerk.

Und irgendwie kommen dir die Sätze bekannt vor. Sehr bekannt sogar. Denn sie entstammen deiner Feder bzw. Tastatur. Nur das sie dort nicht neben deinem Namen stehen, sondern eine dir fremde Person sich dein Werk zunutze macht und als ihres ausgibt.

Kann nicht sein? Wenn du so denkst, dann hoppelt vermutlich auch der Osterhase durch deinen Garten und bringt die Eier.

Der Diebstahl geistigen Eigentums oder Pardon, das Leihen von aneinandergereihten Sätzen ohne Nennung des eigentlichen Urhebers (so betiteln es manche „Textdiebe“), ist keine Seltenheit. Es trifft nicht nur tierisch Tätige. Es trifft jede Branche, die sich die Mühe macht, zu recherchieren, zu formulieren, sich Überschriften zu überlegen, Bilder zu sichten und alles möglichst ansprechend zusammenzufassen.

Fühlt sich scheiße an, nicht wahr? Ist es auch!

Dummheit schützt vor Strafe nicht!

Ups, aber das wusste ich ja nicht, dass das dein Text ist. Ja nee ist klar und wie ist er dann auf die andere Seite gehüpft? Wollte wohl nur mal eben alleinig das Internet unsicher machen. Frei nach der Hundehalterausrede: Das hat er ja noch nie gemacht!

Immerhin zeigen sich viele einsichtig und nehmen still und zeitnah das geistige Eigentum des Fremden wieder offline, wenn man sie dazu auffordert. Andere zeigen sich unbeeindruckt und benötigen erst Post vom Anwalt.

Urheberrechtsverstöße sind kein Kavaliersdelikt. Was passieren kann, wenn man so dumm ist, einen Text zu kopieren und als sein Werk oder aber ohne eigentlichen Urheber bzw. ohne dessen Zustimmung auf seine eigene Seite (Website, Facebook-Seite usw.) packt, kann man mithilfe der Google-Suche leicht herausfinden, z.B. hier. https://www.ra-plutte.de/online-textklau-diese-rechte-haben-urheber-gegen-verletzer/

Noch dazu gibt es hilfreiche Tools, mit denen man leicht feststellen kann, ob eigene Texte sich woanders wieder finden. Es lohnt sich daher nicht wirklich vermeintlich heimlich was zu entwenden. Wie sagte die Oma doch schon: Es kommt alles raus, früher oder später!

Das Foto mal eben runterspeichern und für sich selbst nutzen

Auch Fotos und Icons können recht leicht gestohlen werden. Man speichert sie einfach runter, läd sie bei sich hoch…. Brandgefährlich, weil hier möglicherweise die Rechte von Bildagenturen, Fotografen, Icon-Designer und ggf. sogar Modelrechte verletzt werden. Wir können dir nur raten: Lass das! Es kann nicht nur unglaublich teuer für dich werden, wenn das rauskommt (und ja, auch dafür gibts Tools, die das ganz leicht rausfinden können), es lohnt sich einfach nicht. Wenn du Fotos abbilden magst, nutze die kostenpflichtigen Angebote von Fotoagenturen und prüfe die Lizenzen, was du im Falle eines Fotokaufs darfst! Stellst du eine Verletzung fest, sprich jemand hat ein Foto welches du käuflich erworben hast neben deiner Texte gestohlen, informiere die Fotoagentur mit Screenshots und den Kontaktdaten zur Person, damit diese tätig werden kann.

Wenn man etwas teilt, vermehrt es sich

In gewisser Weise stimmt das, weshalb sich sicher viele freuen, wenn ihr Text (geistiges Eigentum) woanders nach vorheriger Rücksprache und ggf. mit schriftlicher Zustimmung veröffentlicht wird. Natürlich die Nennung des Eigentümers vorausgesetzt.

Auch wir finden es bemerkenswert, wenn dir unser Blog-Artikel gefällt und du diesen ggf. teilen möchtest. Das darfst du gerne tun, wenn du uns als Urheber nennst und uns verlinkst.

Wir verstehen jedoch keinen Spaß, wenn Kursmaterialien ganz oder teilweise veröffentlicht werden, ganz oder teilweise weitergereicht werden oder sogar als der eigene geistige Erguss ausgegeben werden. In diesen Fällen fackeln wir nicht lange und es geht ohne Ankündigung zum Anwalt! Das mag ziemlich hässlich wirken, doch ganz ehrlich:

Unsere Dozenten haben sich mit ihren Texten lange beschäftigt. Sie haben die Skripte nicht mal eben aus dem Handgelenk geschüttelt, weil sie nichts besseres zu tun hatten. Sie sind allesamt tierisch Tätig: als Tierarzt, Tierheilpraktiker, Ernährungsberater, Physiotherapeut usw. Sie widmen sich tagsüber ihren Patienten und bereiten ihre Kurse in ihrer Freizeit vor. Sie haben so einiges an Investitionen und Zeit in die eigene Weiterbildung gesteckt.

Sie teilen ihr Wissen unglaublich gerne mit dir, wenn du dich verbindlich zu ihrem Kurs anmeldest.

Wo sie jedoch keinen Spaß verstehen ist es, wenn sie ihr Wissen kostenlos verteilt wiederfinden.

Danke, dass du ihre Arbeit schätzt und du mit dem dir übergebenen Fachwissen vertraulich umgehst.

Ein Artikel von Sonja Tschöpe

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