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Ute Wadehn

Wenn die Nieren streiken

Nierenerkrankungen bei Katzen verhindern

Es kursieren Zahlen im Netz, laut denen jede zweite Katze über 10 Jahren eine beginnende oder fortgeschrittene CNI hat. Jede zweite Katze.

Selbst wenn die Zahlen nicht stimmen und nur jede dritte oder jede vierte Katze betroffen ist: Das ist viel. Und damit ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass man sich im Laufe eines Katzenlebens mit der Erkrankung auseinander setzen muss.

Bei solchen Häufungen fragt man sich schnell: Woher kommt das eigentlich? Ist das normal oder kann man etwas tun, damit eine chronische Niereninsuffizienz gar nicht erst entsteht?

Katzen und ihre Nieren.... es ist kompliziert!

Man muss realistisch sein: Die Nierenfunktion ist bei Katzen ein besonderes Thema. Es gibt im Körper immer ein paar „Sollbruchstellen“, die schneller von Verschleiß betroffen oder anfälliger für Erkrankungen / Verletzungen sind. Das betrifft Katzen genauso wie Menschen oder Hunde. Oft sind das Systeme oder Organe, die jeden Tag Höchstleistungen vollbringen: Die Gelenke zum Beispiel, aber genauso das Herz. Und eben auch die Nieren. Die Nieren sind ein kleines Wunderwerk in ihrem Aufbau und in ihrer Leistung. Sie arbeiten unglaublich effizient, gesteuert von einem sensiblen, fein getakteten Hormonsystem.

Wenn lebenswichtige Organe in ihrer Leistung nachlassen, dann merkt man das oft erst sehr spät. Symptome werden erst im Laufe der Zeit sichtbar und sind nicht immer eindeutig erkennbar. Das betrifft besonders Organe, die lebensnotwendig sind wie eben die Nieren. Dabei gibt es immer Ausgleichsmechanismen, die eine nachlassende Funktion erst einmal (und zum Teil auch über lange Zeit) kompensieren.

Das bedeutet: Wenn eine CNI-Vorsorge möglich ist, dann ist es wichtig, dass man so früh wie möglich handelt. Noch bevor die Katze alt wird oder Symptome zu bemerken sind.

Wie kann man einer CNI vorbeugen?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich die Auslöser eine CNI anschauen. Einer der wichtigsten Punkte ist dabei die Wasseraufnahme. Nieren brauchen eine ausreichende Wasserversorgung, um gut und  Anhäufung von Harnstoff funktionieren zu können. Genau das ist bei Katzen aber oft problematisch, sie trinken von Natur aus sehr wenig.

Der zweite, wichtige Punkte ist die Fütterung. Da gibt es oft nicht nur das Problem, dass die Katze zu wenig Wasser aufnimmt (Trockenfutter), sondern auch die Zusammensetzung der Fütterung spielt eine wesentliche Rolle. Zusatzstoffe müssen zum Teil über die Nieren ausgeschieden werden, Mineralstoffe begünstigen die Bildung von Kristallen in der Blase, wenn sich Urin dort sammelt. Kommen mehrere Probleme zusammen, steigt das Risiko einer CNI.

 

Meistens ist es deswegen sinnvoll, die Fütterung prophylaktisch ab einem gewissen Alter der Katze nierenfreundlich zu gestalten. Und zwar so, dass die Nieren möglichst wenig zusätzlich belastet werden. Dass die Nierenfunktion im Alter nachlässt oder nachlassen kann, ist normal. Auch Organe „verschleißen“, das kommt bei den Nieren aufgrund ihres anatomischen Aufbaus leider zum Teil stärker zum Tragen als bei anderen Organen.

Aber eben weil man das weiß, sollte man sich beizeiten mit der Fütterung auseinander setzen. Am besten schon von Kleinauf – aber je nachdem, wann eine Katze zu einem kommt, ist das natürlich nicht immer möglich.

Die Fütterung hängt auch mit anderen Erkrankungen zusammen, die die Nieren schädigen können. Das bekannteste Beispiel ist sicher Diabetes mellitus, dessen Entstehung man bei Katzen sehr häufig mit einer passenden Fütterung verhindern kann. Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt besonders schnell die kleinen, engen Gefäße im Körper. Dazu gehören auch die filigranen Nierenkörperchen, die für die Filterfunktion in den Nieren verantwortlich sind.

Die richtige Fütterung ist also ein ganz wesentlicher Punkt, um das Risiko einer Niereninsuffizienz bei Katzen zu verringern.

 

Andere Auslöser für eine CNI / CNE

Es gibt noch andere Faktoren, die eine Nierenerkrankung bzw. chronische Niereninsuffizienz begünstigen können. Allerdings sind diese deutlich schlechter zu beeinflussen.

Vergiftungen, Bluthochdruck (Beispielsweise durch Herzerkrankungen bei Katzen), Medikamente und auch Schadstoffe in der Umwelt können die Nieren stark fordern, auf lange Sicht zum Teil auch schädigen. Schmerzmittel, entwässernde Medikamente und auch einige Antibiotika gehören zu den Medikamenten, die Nieren schädigen können, wenn sie langfristig oder in hohen Dosierungen eingesetzt werden müssen.

Allerdings hat man hier weniger Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Denn wenn Medikamente notwendig werden, hat man unter Umständen wenig Alternativen.

Auch deswegen ist die Prophylaxe an anderen Stellen so wichtig. Auch wenn man nie 100%igen Einfluss auf die Entstehung einer Krankheit hat: Auch bei einer CNI hat man Möglichkeiten, vorzubeugen. Und die sollte man nutzen.

Wenn die Nieren streiken, haben wir natürlich ein Problem. Den Kopf in den Sand stecken sollte man jedoch nicht. Stattdessen gibt es einige Möglichkeiten, die man über die Fütterung nutzen sollte.

Ein Artikel von Ute Wadehn

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