Die ONLINE SCHULE für Menschen mit Tieren seit 2013
Sonja Tschöpe
Mit Tieren hauptberuflich zu arbeiten, der Traum von vielen Menschen. Vielleicht auch von Dir? Möglicherweise bist Du am Planen, einer tierischen Berufung nachzugehen. Deswegen bist Du hier bei Tierisches-Wissen gelandet und suchst nach Deiner individuellen Fortbildung dazu. Eventuell hast Du aber bereits den ersten Schritt in diese Richtung unternommen, ein Nebengewerbe gegründet und wartest nun auf erste Kunden. Ganz gleich wo Du Dich befindest, früher oder später wirst Du vor der Überlegung stehen, was Du monatlich einnehmen musst, damit sich Dein Wunsch-Business trägt. Denn selbst wenn Du nur das Nötigste erst einmal investierst, also Low-Budget loslegst, es liegt nichts kostenlos auf der Straße. Das heißt selbst die Ausgaben für Deine Ausbildung, Deine Weiterbildung, für Fachliteratur, Reisekosten, erste Schritte online (Social Media, Website usw.) kostet Geld. Sicherlich könntest Du das aus eigener Tasche zahlen und musst das zu Beginn sicherlich auch. Ein Fehler den jedoch sehr viele tierisch Tätige langfristig machen ist, dass sie zu lange ihr neues Unternehmen privat finanzieren. Na? Fühlst Du Dich ertappt?
Ganz ehrlich: Die meisten investieren relativ leichtfertig, ohne groß zu überlegen in eine Ausbildung, weil sie das Ziel vor Augen haben, danach in die Teilselbständigkeit zu springen. Der bisherige Beruf wird vorerst weiter ausgeübt. Das neue Erlernte wird ausgebaut. Man hat quasi ein Sicherheitsnetz unter sich. Preise? Diese werden meist ohne großartige Kalkulation aus dem Ärmel geschüttelt. Eventuell wird noch geprüft, was umliegende, ähnlich Tätige verlangen. Diese Preise werden natürlich unterboten. Wer frisch startet, wenig Praxiserfahrung mitbringt und über wenig Portfolio (kleines Therapieangebot) verfügt, tappt sehr leicht in die Falle seine Preise und somit seinen Wert viel zu tief zu legen. Findest Du Dich darin wieder? Habe ich damit ins Schwarze getroffen? Das war leicht, denn ich würde behaupten 80 % starten genauso.
Um an erste Kunden und an erste praktische Erfahrungen zu kommen, darf durchaus erst einmal kostenlos gearbeitet werden. Doch es muss zwingend einen Cut geben und die klare Vision: Was bin ich wert? Es ist irrelevant, was andere für das gleiche Angebot verlangen. Du musst jene Summe herausfinden, die nicht nur das was Du bietest wert ist, sondern die Dir genau jene Einnahme bringt, damit nicht nur Deine Ausgaben gedeckt sind, sondern auch etwas übrig bleibt. Schließlich willst Du in die schwarzen Zahlen kommen.
Es gibt ein sehr gutes Statement: Was billig ist, ist nichts wert. Direkt zu hochpreisig zu starten, könnte jedoch auch suboptimal sein. Also heißt es den optimalen Mittelwert zu finden. Einen Wert, der die Kosten abdeckt, die Du hast, wenn Du beispielsweise zur Anamnese fährst, einen Therapieplan ausarbeitest und möglicherweise danach auch noch für Rückfragen parat stehst. Darüber hinaus bleibt Dir etwas übrig, denn Du musst diese Einnahme am Ende noch versteuern, hast laufende Ausgaben (Telefonkosten, PKW, Internet, Versicherungen, Miete usw.) und möchtest natürlich etwas on top haben, das Du für geplante Investitionen (Fortbildungen, Ausstattung, Werbung usw.) beiseitelegen kannst.
Doch wer zahlt das? Dein Kunde! Jener, der zu Dir passt und mit Dir zusammenarbeiten möchte. Natürlich steht an fast jeder Ecke jemand, der möglichst wenig ausgeben will, um seinem Tier zu helfen. Für diesen Menschen bist Du selbst zu teuer, wenn Dein Stundensatz bei 1,50 Euro liegen würde, denn er möchte nicht einen Euro investieren! Am liebsten wäre ihm, neben Deiner hochwertigen Beratung auch noch Geld zu bekommen. Das sollte aber niemals Dein Wunschkunde sein. Denn genau diesen Menschen wirst Du niemals zufrieden stellen. Er wird lediglich Dein Wissen abgreifen und Dich auf kurz oder lang auspowern. Suche Dir stattdessen die richtigen Kunden. Dein Wunschkunde schätzt Dein Wissen, Deine Art und akzeptiert, dass Du vielleicht noch nicht so lange am Start bist. Er findet es klasse, dass Du eine hervorragende Ausbildung absolviert hast und Dich hochwertig weiterbildest. Dein Wunschkunde hat begriffen, dass Du Mehrwert für ihn und sein Tier bist. Und genau das ist Dein Schlüssel für Deinen tierischen Erfolg.
Ein ganz einfaches Beispiel: Stell Dir vor Deinem inneren Auge einmal zwei Jahresplaner vor. Der eine kostet 5,99 Euro. Der andere 99 Euro. Wie sieht der günstige aus? Was verbindest Du mit dem Preis? Und genau das ist das, was Deine Kunden erleben, wenn Sie deine Preise sehen. Sie erwarten hinter einem bestimmten Preis einen bestimmten Wert. Der richtige Preis hat also eine entsprechende Macht.
Um tierisch erfolgreich zu sein, mit einem wachsenden Jahresumsatz und zufriedenen Kunden, musst Du neben der Konzentration auf Dein Fachwissen und auf Deine Einnahmen genug Präsenz zeigen, um Beziehungen aufzubauen und daraus Kunden zu generieren. Es bringt Dir herzlich wenig, wenn Du mit vernünftigen Preisen und Deinem Können Zuhause sitzt und darauf wartest, gefunden zu werden. Es ist ein harter Weg, auf dem man sehr viel Geduld haben muss und über entsprechendes Wissen in Sachen Marketing verfügen sollte. Darüber hinaus ist es wichtig Ziele zu visualisieren und aktiv zu bleiben.
Wer lediglich eine Facebook-Seite generiert und hofft darüber zahlende Kunden zu generieren, hat aufs falsche Pferd gesetzt. Du musst Dich bekannt machen. Du darfst nicht erwarten, dass man nur auf Dich gewartet hat und man Dir die Praxis einrennt, sobald Dein Name auf dem Schild neben der Haustür steht.
Die meisten tierisch Tätigen begehen den großen Fehler, dass sie nahezu unsichtbar bleiben. Weil ihnen gewisse Marketing-Grundlagen fehlen. Weil sie keine Präsenz im Social Media haben. Weil sie keine Kunden haben, die sie weiter empfehlen. Es liegt an Dir das zu ändern. Jeden Monat gehen neue tierisch Tätige an den Start. Lass Dich nicht überholen. Konzentriere Dich auf das was Du kannst, was Du erlernt hast. Fokussiere was Dein Ziel ist, was Du Dir wünschst und leg endlich los.
Adieu Hauptberuf, von nun an vollselbständig. Sicherlich ist es insbesondere im tierischen Beruf kein Leichtes, das Sicherheitsnetz zu lösen und das Angestelltenverhältnis zu kündigen. Um das jedoch zu erreichen, musst Du richtig kalkulieren. Für jeden neuen tierisch Tätigen meldet irgendwo ein bisher tierisch Tätiger seine Berufung wieder ab. Eben weil seine Erwartungshaltung nicht erfüllt wurde. Weil er zu wenig Unternehmer und zu viel Träumer war. Das darf nicht die Lösung sein.
Es ist möglich, als Tierheilpraktiker, Tiertrainer, Tierphysiotherapeut, Tierverhaltensberater, Tierkommunikator oder was auch immer tierisch erfolgreich zu sein. Allerdings gehört weitaus mehr als nur tierisches Wissen dazu!
Und selbst wenn Du davor scheust, ganz in die Vollselbständigkeit zu gehen, kannst Du vielleicht immer noch versuchen durch Stundenreduzierung Deiner Berufung einen Mehrwert zu geben. Verringere die Stunden im Hauptberuf, um mehr Zeit für Deine tierischen Patienten zu bekommen. Vielleicht stellst Du dann zu gegebener Zeit doch fest, dass der wachsende Jahresumsatz und die dadurch angesparten Rücklagen doch reichen, den Schritt zu wagen und Dein 100% eigener Chef sein.
Lass es einfach auf Dich zukommen, aber behalte immer Dein Ziel vor Augen! Und das möglichst nicht rosarot, sondern bodenständig und mit der nötigen Professionalität. Wie heißt es so schön: Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen!
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