Die ONLINE SCHULE für Menschen mit Tieren seit 2013

Hundefutter für Katzen

Hundefutter für Katzen

Dürfen Katzen Hundefutter fressen?

Ich muss zugeben: Die Frage ist absolut berechtigt und gar nicht so abwegig. Hochwertiges Futter gibt es schließlich auch für Hunde – warum sollte die Katze davon nicht fressen? Doch Katzen sind keine kleinen Hunde und es gibt noch einen viel wichtigeren Grund für mich, warum ich Hundefutter für Katzen für ein No-Go halte!

Es kann ganz unterschiedliche Gründe geben, warum du dich mit der Frage befasst, ob deine Katze Hundefutter fressen darf. Vielleicht weil sowohl Miez, als auch Bello in deinem Zuhause leben. Möglicherweise auch, weil du auf ein tolles Hundefutter gestoßen bist, was vielleicht auch deiner mäkeligen Katze schmecken könnte. Oder weil deine Katze krank ist, du den Proteingehalt nun verringern willst (oder laut Tierarzt sollst). Da liegt es ja nahe ein Hundefutter zu nehmen, was meist weniger tierische Anteile besitzt. Ich möchte gar nicht lange um den heißen Brei herumreden:

Hundefutter ist ein No-Go

Katzen haben einen ziemlich sensiblen Organismus. Und der hat aus ernährungsphysiologischer Sicht ganz andere Anforderungen an ein Futter. Damit deine Katze also möglichst lange gesund bleibt, muss das Futter einiges beinhalten. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel Taurin – eine für die Katze essentielle Aminosäure. Davon kann die Katze fast nicht genug bekommen. Zudem kann sie es nicht selbst herstellen. Deshalb fügen Futtermittelhersteller es Katzenfutter zu – weil es lebenswichtig ist. Hunde dürften es auch fressen, brauchen es jedoch nicht separat im Futter supplementiert bekommen. Denn sie können Taurin aus zwei anderen Aminosäuren (aus Cystein und Methionin) herstellen.

Und während Hunde aus pflanzlichen Zutaten im Futter Nutzen ziehen können, bringt dies der Katze recht wenig. Die Katze nutzt einen kleinen Anteil an Ballaststoffen nur, um die Verdauung anzuregen.

Für Nierenpatienten ganz fatal

Der berechtigte Gedanke, man nehme einfach ein hochwertiges Hundefutter mit einer Aufteilung von 60% Tierisch zu 40% Pflanzlich und füttere es unter Zugabe von Taurin und eines Omega-3-Öls der nierenkranken Katze, kommt meist durch Fehlwissen. Denn die Meinung von vielen (u.a. auch von Tierärzten) geht immernoch dahin, dass Proteine die Nierenleistung „killen“. Die Proteine werden mit dem tierischen Anteil verbunden. Damit man also den Phosphorgehalt im Futter reduziert und die Nierenerkrankung einbremsen kann, soll die Katze möglichst nur noch in geringer Form Fleisch und Innereien erhalten.

Ein fataler Fütterungsfehler! Zum einen kann die Katze aus pflanzlichen Inhaltsstoffen keinen Nutzen ziehen. Es hilft ihr nur beim Kotabsatz. Zum anderen wird die Nierenleistung mit dieser für die Katze nicht artgerechten Kost belastet anstatt entlastet.

Denn kommen wir nochmal zurück zu den ernährungsphysiologischen Anforderungen der Katze an ein Futter, so benötigt sie einen sehr hohen tierischen Anteil von > 90 %. Und dieser besteht zum Großteil aus hochwertigem Muskelfleisch, aus Herz und dann zu geringem Maße aus den Innereien Leber, Niere, Milz, Magen, ggf. etwas Lunge. Im besten Fall sind nur 5 % Ballaststoffe in Form von Gemüse (Karotte, Zucchini, Kürbis) und|oder Pseudogetreide (Flohsamenschalen, Chiasamen, Hirse o.ä.).

Wirfst du jetzt einmal einen Blick auf ein klassisches Hundefutter, finden sich darin meist sehr viel mehr tierische Zutaten (Euter, Pansen, Schlund). Vieles davon ist Bindegewebe, was als günstiger Füllstoff Hundefutter zugefügt wird. Und auch im pflanzlichen Anteil sind sehr viel mehr Inhaltsstoffe, welche unsere Wildkatze in einer Maus nicht finden würde – zumindest nicht in dieser Menge.

Ab und zu ist kein Problem

Da die Katze nicht hungern darf (auch ein Unterschied zum Hund), ist ein Naschen vom Hundefutter oder ein Überbrücken eines kritischen Zustands damit sicherlich in Ordnung. Doch langfristig solltest du die Ernährung der Katze wieder in die richtigen Bahnen lenken. Dass das nicht so einfach ist, das weiß ich. Ich habe so viele Gespräche mit verzweifelten Katzenhalter|innen geführt, die nicht mehr weiter wussten. Die verdammte Neophobie der Katze, vielleicht noch eine unschöne Diagnose obendrauf und die eigene Unsicherheit, worauf man jetzt achten sollte, hat stets zu intensivem Austausch geführt. Die anschließenden Ernährungspläne waren nie gleich. Denn jede Katze ist individuell – ebenso wie ihr Alltag und das, was Frauchen oder Herrchen bereits umgesetzt haben.

Vieles ist auch hausgemacht. Du glaubst gar nicht wie leicht man eine Katze von kleinauf „verziehen“ kann. Doch zu deiner Beruhigung möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es viele Tricks und Kniffe gibt, wie man eine Mäkelkatz doch noch vom Gegenteil überzeugt bekommt. Meine Kollegin Corinna hat mit mir zusammen dazu viel in den Kurs: Das 1×1 der Futterumstellung gepackt. Eine wertvolle Hilfe, gerade wenn man ganz am Anfang steht. Und das Schöne ist, dass wir dir unsere Aufmerksamkeit schenken und dich bei der praktischen Umsetzung nicht alleine lassen. Gemeinsam erarbeiten wir eine Strategie, damit es auch bei dir Zuhause klappt.

Sonja Hund Katze

Ich bin Sonja und das Herz von Tierisches-Wissen

Für dich und dein Tier teilen wir unser Expertenwissen in unseren Tierseminaren | Webinaren | Tiercoachings mit dir. Unsere Berufung ist es, dein tierisches Wissen rund um die Tiergesundheit, Tierernährung und das Tierverhalten zu erweitern. Und zwar so, dass du es leicht im Alltag einsetzen kannst und zum Juwel für dein Tier wirst.

ZUM THEMA PASSENDE KURSE

Webinar: Nierenkrank

Deine Katze ist nierenkrank und du sollst nun anders füttern. Aber was genau ist damit gemeint und wie kannst du ihr zur Fütterung über alternative Medizin helfen?

Online-Kurs: Futterwechsel

Du möchtest das Futter deiner Katze wechseln. Doch deine Miez macht dir einen Strich durch die Rechnung? Wir zeigen dir, wie auch du es schaffen kannst.